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Karlsruhe prüft Text der »mg«

Bundesanwaltschaft (BAW) und Bundeskriminalamt (BKA) analysieren derzeit eine Erklärung der linksradikalen »militanten gruppe« (mg). Es sei sicher, daß die neue Erklärung eine entscheidende Rolle im Berliner »mg«-Prozeß spielen werde.

Die linksradikale »militante gruppe« ist nach eigenen Angaben Geschichte

Die militante gruppe - kurz mg - soll seit 2001 etwa 40 Brandanschläge gegen öffentliche Einrichtungen und private Firmen verübt haben. In der gestern erschienen neuesten Ausgabe der Zeitschrift radikal heißt es, man löse sich hier und heute als >mg< auf.

Lesestunde im Gericht

Prozeß gegen »militante gruppe«: Bundesanwaltschaft konzentriert sich nun auf linke Debattenbeiträge. Verteidigung bezweifelt deren Beweiskraft

Überraschender Schritt von Linksextremen: Militante Gruppe löst sich auf

Die Vereinigung gibt überraschend ihre Selbstauflösung bekannt. Und begründet diesen Schritt mit internen Konflikten.

»Ich habe kein faires Verfahren erwartet«

Für die Beweisaufnahme gegen Berliner Kriegsgegner im »mg«-Verfahren schrieben Kriminalbeamte sogar in der linksradikalen interim. Ein Gespräch mit Sven Lindemann

Radikale Richtung

Nach zwei Jahren meldet sich die »militante gruppe« zurück: 40-Seiten-Konvolut zu Anschlägen, Verfolgungsdruck und dem Prozeß gegen drei Berliner Linke. Von Frank Brunner

Periskop: Angriffsziel Bundeswehr

Bereits sechs Anschläge auf Bundeswehr-Fahrzeuge zählten die Sicherheitsbehörden 2009 in Deutschland.

Bereits sechs Brandanschläge auf Bundeswehr-Autos 2009

Mit zunehmender Sorge registrieren nach einem «Focus»-Bericht Sicherheitsbehörden Anschläge auf Fahrzeuge der Bundeswehr in Deutschland. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins kam es allein in diesem Jahr zu sechs Anschlägen. Zuletzt steckten Unbekannte am 29. Juni vier Bundeswehr-Jeeps in Ulm an. Anfang Mai war in Heilbronn ein Militär-Lkw angezündet worden.

Ulm: Erklärung zum Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeuge

In der Nacht zum 29.06.09 verübten wir einen gezielten Brandanschlag auf vier Fahrzeuge der Bundeswehr, die sich auf einem Mercedes-Benz Gelände in Ulm befanden. Ziel dieser Aktion war es nicht nur unserer Ablehnung gegenüber dem vorherrschenden System und dessen Instandhalter ausdruck zu verschaffen, sondern auch um direkt vor Ort gegen Bundeswehr und unterstützende bzw. von Krieg profitierende Firmen vorzugehen und für finanziellen Schaden und Unbrauchbarmachung von Kriegsmaschinen zu sorgen.

Eine offene Gesellschaft braucht keine staatliche Muppet-Show

Wer ernsthaft über politische Perspektiven nachdenken möchte, der kommt auch um eine Reflexion der eigenen Geschichte nicht herum. Dazu gehört für die Linke auch immer eine Diskussion um Militanz. Es gab in der linken Geschichte – ob vor und nach 1933, vor und nach 1945 – vielfältige Gründe für Militanz und ebenso viele Fehler im Umgang mit dieser Frage. Eine offene Gesellschaft muss so viel Diskussion ertragen. Sie braucht keine staatliche „Muppetshow“, sondern kritisches Bewusstsein und Solidarität von und mit jenen, die Presse- und Meinungsfreiheit ernst nehmen.

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