Karlsruhe prüft Text der »mg«
Karlsruhe. Bundesanwaltschaft (BAW) und Bundeskriminalamt (BKA) analysieren derzeit eine Erklärung der linksradikalen »militanten gruppe« (mg). Das teilte die BAW in Karlsruhe am Freitag auf jW-Nachfrage mit. In dem Schreiben hatte die Gruppe, der seit 2001 etwa 40 Brandanschläge auf private Firmen und öffentliche Einrichtungen zugerechnet werden, die Verantwortung für drei bisher noch ungeklärte Anschläge übernommen, die 2009 auf das Brandenburger Sozialgericht in Potsdam, ein Jobcenter sowie auf einen Funkwagen der Bundeswehr verübt wurden. Gleichzeitig gab die »mg« ihre Auflösung bekannt (siehe junge Welt vom 8.7.).
»Unsere Experten untersuchen das Schreiben, die Auswertung wird allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen«, sagte BAW-Sprecher Frank Wallenta gestern zu jW. Es sei aber sicher, daß die neue Erklärung eine entscheidende Rolle im Berliner »mg«-Prozeß spielen werde. In dem Verfahren verhandelt das Kammergericht seit September 2008 gegen drei Linke, denen ein versuchter Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeuge sowie die Mitgliedschaft in der »mg« vorgeworfen wird.