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Uni-Kollegen verlangen Freilassung von Andrej H.

Der Soziologie-Dozent sitzt seit 15 Tagen wegen Terror-Verdachts in U-Haft

Tatbestand Soziologie

Deutsche und US-amerikanische Wissenschaftler protestieren gegen die Verhaftung des Berliner Stadtsoziologen Andrej H.

Schlau genug für militante Texte

Ein Ex-Stipendiat der "Rosa-Luxemburg-Stiftung" gerät ob seiner "intellektuellen Fähigkeiten" unter Terror-Verdacht und wird verhaftet, weil er angeblich der "militanten gruppe" angehörte. In Bremen kursieren derweil gefälschte Fahndungsplakate.

Tatvorwurf: Forschung

Wissenschaftler wehren sich in einem offenen Brief gegen die Verhaftung des Berliner Soziologen Andrej H.. Sie sehen sich dem Generalverdacht ausgesetzt, Terroristen zu sein.

Der Terror aus der Bibliothek

Wissenschaftlich arbeiten ist wieder gefährlich und wird, ehe man sich versieht, mit Freiheitsentzug bestraft. Das befürchten Wissenschaftler der Humboldt-Universität, vorneweg der bekannte Stadtsoziologe Hartmut Häußermann, der zusammen mit rund sechzig Stadtplanern, -soziologen und -theoretikern aus verschiedenen Städten in einem offenen Brief an die Bundesanwaltschaft gegen die Inhaftierung ihres Berliner Kollegen Andrej H. protestiert.

Der Innenminister warnt: Lesen gefährdet die Innere Sicherheit

Artikel schreiben, wissenschaftlich arbeiten, Bibliotheken benutzen, Themen recherchieren, sich intensiv mit gesellschaftlichen Problemen beschäftigen und intellektuelle Fähigkeiten erwerben, zahlreiche Kontakte unterhalten und sich in verschiedenen Milieus bewegen - ganz unscheinbare Dinge, die zum privaten oder beruflichen Alltag von vielen gehören.

Achtung, Intellektuelle!

§129a-Verfahren basiert auf haltlosen Mutmaßungen und Unterstellungen - Nach den Razzien im Vorfeld des G8-Gipfels am 9. Mai in Berlin und den Durchsuchungen in Bad Oldesloe und Strausberg am 13./19. Juni schlugen die Ermittlungsbehörden nach einem versuchten Brandanschlag erneut zu.

mg-Beschuldigte sprechen von Skandal

Seit einem Jahr detaillierte BKA-Überwachung - Drei Beschuldigte im § 129a-Verfahren gegen die militante Gruppe (mg) haben sich über ihren Rechtsanwalt an die Öffentlichkeit gewandt und die sofortige Einstellung des Strafverfahrens gefordert.

Beihilfe durch Wissenschaft

Wie ein Berliner Soziologe unter Terrorverdacht geriet - Macht sich jemand des Terrorismus verdächtig, weil er von Berufs wegen oft in Bibliotheken geht? Weil er als Wissenschaftler kritische Texte verfasst? Und weil er in diesen Texten Schlagworte wie Globalisierung oder Gentrifizierung benutzt?

Protest gegen Gesinnungsschnüffelei

Über Rechtsanwalt Wolfgang Kaleck verbreiteten drei Beschuldigte im 129a-Verfahren gegen die »militante gruppe« (mg) am Samstag eine Stellungnahme.
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