Schattenblick | 14.10.2009
Die Behauptung, die Bundeswehr führe in Afghanistan keinen Krieg, ist
so eindeutig als staatsapologetische Ausrede zu durchschauen, daß sie
keiner ernsthaften Widerlegung bedarf. Die Behauptung, daß die
Antimilitaristen Axel H., Florian L. und Oliver R. sich nicht nur der
versuchten Brandstiftung an Bundeswehrfahrzeugen schuldig gemacht,
sondern diese ihnen zur Last gelegte Tat auch als kriminelle
Vereinigung vollzogen hätten, liegt auf der Linie der Rechtfertigung
einer Kriegführung, die mit den aus der Katastrophe des Zweiten
Weltkriegs gezogenen Lehren bricht. Um propagieren zu können, daß man
ein Land, dessen Hunger und Not leidende Bevölkerung alles andere
braucht als eine Besatzungsmacht, die ihr Elend vergrößert,
militärisch kontrollieren muß, darf ein aus der Tradition des
Widerstands gegen Faschismus und Imperialismus erwachsender
Antimilitarismus in der Bundesrepublik keine Legitimität erhalten.