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Brandanschläge in Berlin: "Renaissance des linken Terrors"

Gewaltwelle in Berlin: Die Zahl der Brandanschläge steigt - inzwischen richten sich die Attacken gezielt gegen Streifenwagen. Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, warnt im SPIEGEL-ONLINE-Interview vor einer neuen linksextremen Militanz und prangert die Politik der Stadt an.

Ohne freundliche Grüße: Das Terrorphantom löst sich auf

In den vergangenen sechs Jahren hatte sich Wolfgang B. fast daran gewöhnt, dass er und seine Freunde beim Telefonieren nie unter sich waren. Keine E-Mail verließ seinen Rechner, ohne dass andere mitlasen. Bei jedem Schreiben, das er aus dem Briefkasten zog, musste er davon ausgehen, dass es schon einmal geöffnet worden war. Eine Ausnahme dürfte der Brief vom 18. Juni sein, der ihm ins Haus flatterte: Darin teilt der Generalbundesanwalt ohne freundliche Grüße mit, dass die Ermittlungen gegen Wolfgang B. eingestellt wurden.

Kriegsgerät interessiert uns brennend

Wir erleben in Deutschland eine düstere Renaissance des Militarismus. Noch ist es ein langer Weg zu den Aufständen gegen den Kapitalismus, aber schon heute wird die Bundeswehr für ihre Niederschlagung vorbereitet. Im Inland sollen deutsche SoldatInnen durch Propaganda auf Messen, in Kinos, Arbeitsämtern und Schulen, durch öffentliche Gelöbnisse, „große Zapfenstreiche“ und Militärparaden wie am 27.06.2009 in Müllheim vom „historischen Ballast“ ihrer nationalsozialistischen Tradition befreit werden.

Die »militante gruppe« bekennt sich zu Anschlägen und gibt ihre Auflösung bekannt

Nach zwei Jahren meldet sich die »militante gruppe« (mg) zurück: Mit einem 10-seitigen Text und einem umfangreichen schriftlichen Interview zu Anschlägen, Verfolgungsdruck und dem Prozeß gegen drei Berliner Linke. Die Gruppe erklärt darin ihre Selbstauflösung. Beide Texte erschienen in einer neuen Ausgabe der Zeitschrift »radikal« (Nr. 161) » mehr

Linksextremisten bekennen sich zu Anschlag auf Potsdamer Sozialgericht

"Militante Gruppe" veröffentlicht Schreiben zur Selbstauflösung

Radikale Richtung

Nach zwei Jahren meldet sich die »militante gruppe« zurück: 40-Seiten-Konvolut zu Anschlägen, Verfolgungsdruck und dem Prozeß gegen drei Berliner Linke. Von Frank Brunner

Periskop: Angriffsziel Bundeswehr

Bereits sechs Anschläge auf Bundeswehr-Fahrzeuge zählten die Sicherheitsbehörden 2009 in Deutschland.

Bereits sechs Brandanschläge auf Bundeswehr-Autos 2009

Mit zunehmender Sorge registrieren nach einem «Focus»-Bericht Sicherheitsbehörden Anschläge auf Fahrzeuge der Bundeswehr in Deutschland. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins kam es allein in diesem Jahr zu sechs Anschlägen. Zuletzt steckten Unbekannte am 29. Juni vier Bundeswehr-Jeeps in Ulm an. Anfang Mai war in Heilbronn ein Militär-Lkw angezündet worden.

Ulm: Erklärung zum Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeuge

In der Nacht zum 29.06.09 verübten wir einen gezielten Brandanschlag auf vier Fahrzeuge der Bundeswehr, die sich auf einem Mercedes-Benz Gelände in Ulm befanden. Ziel dieser Aktion war es nicht nur unserer Ablehnung gegenüber dem vorherrschenden System und dessen Instandhalter ausdruck zu verschaffen, sondern auch um direkt vor Ort gegen Bundeswehr und unterstützende bzw. von Krieg profitierende Firmen vorzugehen und für finanziellen Schaden und Unbrauchbarmachung von Kriegsmaschinen zu sorgen.

Eine offene Gesellschaft braucht keine staatliche Muppet-Show

Wer ernsthaft über politische Perspektiven nachdenken möchte, der kommt auch um eine Reflexion der eigenen Geschichte nicht herum. Dazu gehört für die Linke auch immer eine Diskussion um Militanz. Es gab in der linken Geschichte – ob vor und nach 1933, vor und nach 1945 – vielfältige Gründe für Militanz und ebenso viele Fehler im Umgang mit dieser Frage. Eine offene Gesellschaft muss so viel Diskussion ertragen. Sie braucht keine staatliche „Muppetshow“, sondern kritisches Bewusstsein und Solidarität von und mit jenen, die Presse- und Meinungsfreiheit ernst nehmen.

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