Leipzig: 16.10.2009 - Solidemo zum MG-Verfahren

Dies ist ein Ergebnisbericht zu der Solidemo am 16.10.2009 in Leipzig auf Grund des MG-Verfahrens. Dieser Beitrag schildert lediglich einen Teil der Geschehnisse und dient informationellen Zwecken.

Es ist 23.15 Uhr am Freitag den 16.10.2009 und es haben sich ca. 120 vermummte Personen im Stadtteil Connewitz zusammen gefunden um ihre Wut und ihren Hass gegen diesen repressiven Polizeistaat Ausdruck zu verleihen. Der direkte Anlass dazu war die Verurteilung von Axel, Florian und Oliver.

Der erste Teil der Sponti trägt das Fronttranspi mit der Aufschrift „ Wie sind alle 129a – Solidarität mit – Axel*Florian*Oli“ in Richtung Connewitzer Kreuz, während der zweite Teil mit dem Aufbau verschiedener Barrikaden aus Autoreifen und Containern beginnt und steckte diese in Brand. Sofort nach den ersten paar Metern der Sponti wurden mehrere Bengalen (bengalische Feuer), Notsignal-Lichter und verschiedene andere Feuerwerkskörper angezündet bzw. abgegeben. Am Rand des Weges nehmen mehrere Demonstranten Steine auf um gegen eventl. anrückende Mannschaftswagen der Cops sofort vor gehen zu können, außerdem wird eine Bahnhaltstelle der LVB, die durch ihre Haltestellenhäuser durch die franz. Werbefirma JCDecaux erhält komplett (inkl. Werbetafel) entglast.

Auf dem weiteren Weg Richtung Connewitzer Kreuz werden weitere Gegenstände auf die Fahrbahn gebracht und mehrere Parolen wie „Wir sind alle 129a“ und „die militante Gruppe, dass Salz in der Suppe“ gerufen. Da auf der Wolfgang-Heinze Straße zu diesem Zeitpunkt gerade mehrere Veranstaltungen waren schlossen sich spontan auch noch weitere Menschen den Demonstranten an.Am Connewitzer Kreuz angekommen wurde schnell durch eine Anhänger einer Werbefirma, der als mobiler Werbeständer vor Ort war eine weitere Barrikade errichtet, indem dieser von einem Parkplatz auf die Wolfgang-Heinze Straße gezogen und dort um geschmissen wurde.

Von dort aus teilten sich die Demonstranten in verschiedene Richtungen auf und errichten mind. 5 weitere brennende Barrikaden. Als dann die ersten Cops anrückten und sich am Rande in einer Nebenstraße gerade für den Einsatz fertig ankleiden wollten wurden diese sofort angegriffen, was eine eifrige Abreise der Cops provozierte. Leider hat einer der Cops sein Funkgerät auf der Flucht fallen gelassen, was schnell beseitigt wurde. Auch weitere Bullen die ankamen wurden sofort angegriffen und deren Fahrzeuge beschädigt (die Leipziger Polizei nennt 7 beschädigte Fahrzeuge).

Erst eine Stunde nach Beginn der Sponti und ca. 30-45Minuten nach dem abrücken der Bullen wurden 2 Zufahrtstraßen zu Connewitz abgeriegelt und es sammelten sich langsam mehrere Cops mit Schutzschildern auf dem Connewitzer Kreuz. Während immer noch vereinzelt Barrikaden errichtet wurden und ein paar brennenden Autoreifen auf der Wolfgang-Heinze Straße immer noch große Rauchschwaden bildeten.Nach ca. 1.5-2 Stunden nach Beginn waren es anscheinend genug Bullen, so dass diese sich langsam an die Barrikaden und größere Gruppen von Menschen traute. Ab da an ging es noch ein bisschen hin bis die Cops das Viertel wieder unter ihrer Kontrolle hatten. Die Aggression und der Erfolgsdruck der Bullen richtet sich dann gegen Konzert Besucher des UT-Connewitz. Die Besucher (ca. 50 Stück) erhielten Platzverweise und eine Erkennungsdienstliche Behandlung.

Während des abendlichen Verlaufes wurden folgende Geschäfte/Häuser in Connewitz angegriffen und beschädigt:
(laut Polizeiangaben soll es noch weitere Geschäfte in der Südvorstadt [einem Stadtteil nördlicher] getroffen haben)
Netto
Brunnen-Apotheke
Wiedebach-Passage
Bürgeramt der Stadt Leipzig
Call-Street
AOK
ASB-Security
Büro von Hildebrand & Jürgens GmbH (Immobilien Firma)
Bäckerei Wendell

Außerdem brannten 3 hochwertige Autos im Stadtteil Connewitz auf der Prinz-Eugen-Straße.

Bilder:
www.flickr.com

Presse:
www.zeit.de
www.lvz-online.de
www.leipzig-seiten.de


andere Berichte:
Bericht auf www.einstellung.so36.net

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