Brandstiftung an Bundeswehr-Bus in Berlin-Mitte

Berlin (dpa/bb) - Unbekannte Täter haben am Donnerstagabend versucht, einen Bus der Bundeswehr in Berlin-Mitte in Brand zu setzen. Das Fahrzeug hatte in der Spandauer Straße geparkt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Eine am Bus vorbeifahrende Polizeistreife entdeckte Feuer an einem Reifen. Der Brand wurde dann rasch mit einem Feuerlöscher erstickt. Da für die Brandstiftung ein politisches Motiv vermutet wird, hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.

Die Polizei verschwieg in ihrer Pressemeldung vom 11.09.2009 (http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/138414/index.html), dass es sich um einen Bus der Bundeswehr handelte.

Nachtrag 1:
Nachfolgender Artikel stammt aus der Berliner Zeitung vom 12. September 2009

Reisebus angezündet
In der Spandauer Straße in Mitte hat am Donnerstagabend ein Reisebus der Bundeswehr gebrannt. Unbekannte hatten das Fahrzeug gegen 20 Uhr angezündet. Die Besatzung eines Streifenwagens bemerkte die Flammen auf einem der Hinterreifen. Ein Beamter erstickte sie mit einem Feuerlöscher. Der Bus wurde leicht beschädigt. Der Staatsschutz ermittelt. Eine Spur zu den Tätern gebe es nicht, hieß es am Freitag. Ein Bekennerschreiben ist bislang nicht eingegangen.

Nachtrag 2:
Nachfolgender Artikel stammt aus Indymedia vom 12. September 2009 (http://de.indymedia.org/2009/09/260578.shtml)

Berlin: Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeug
Es dämmerte gerade, als am Donnerstag, 10. September, in der Spandauer Straße in Berlin-Mitte ein Brandsatz auf einem Hinterreifen eines Bundeswehr-Reisebusses hinterlegt und angezündet wurde. Der Busfahrer konnte nach einem Hinweis einer Polizeistreife die Flammen mit einem Feuerlöscher ersticken. Es entstand - immerhin - ein leichter Sachschaden. Reisebusse wie der betroffene waren wichtiger Teil der Infrastruktur des Gelöbnisses am 20. Juli 2009 in Berlin.

Dieser erneute Anschlag auf ein Bundeswehrfahrzeug folgte wenige Tage nach dem NATO-Luftangriff auf Tankwagen, der von Bundeswehr-Oberst Georg Klein (der vor seinem Afghanistaneinsatz Chef des Stabes der 13. Panzergrenadierdivision in Leipzig war) befohlen wurde. Von den Tankwagen ging allerdings keine Gefahr aus, weil die Laster in einem Fluss feststeckten und sich ohnehin in eine Richtung wegbewegen wollten, die nicht auf einen Angriff schließen ließ. Etwa 50 Menschen starben.

Womöglich ist der Anschlag auf dem Bundeswehrbus in Berlin eine spontane Antwort darauf gewesen. In diesem Jahr gab es damit schon mindestens sieben Brandanschläge auf Bundeswehrfahrzeuge. Bekannt waren bereits Abrüstungsaktionen aus München, Ulm, Heilbronn, Berlin, Burg bei Magdeburg und Dresden. Nach einer Focus-Meldung vom Juli 2009 soll es in Bremen einen weiteren gegeben haben. Der Gesamtschaden geht in die Millionen. Die Bundeswehr prüft derzeit, ob sie deswegen ihre Standorte mit einem millardenschweren Sicherheitskonzept ausstatten wird.

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