Staatsschutz ermittelt nach verhindertem Anschlag auf Bundeswehrdepot
Nach dem verhinderten Brandanschlag auf ein Bundeswehrdepot am Wochenende in Karlsruhe fahndet die Polizei «unter Hochdruck» nach zwei mutmaßlichen Tätern. Insgesamt 20 Mitarbeiter des Staatsschutzes hätten die Ermittlungen übernommen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag auf ddp-Anfrage in Karlsruhe.
Karlsruhe (ddp-bwb). Nach dem verhinderten Brandanschlag auf ein Bundeswehrdepot am Wochenende in Karlsruhe fahndet die Polizei «unter Hochdruck» nach zwei mutmaßlichen Tätern. Insgesamt 20 Mitarbeiter des Staatsschutzes hätten die Ermittlungen übernommen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag auf ddp-Anfrage in Karlsruhe. Ein Zusammenhang mit dem Anfang April in Straßburg und Baden-Baden stattfindenden NATO-Gipfel sei «durchaus denkbar». Zu den Hintergründen der Tat wollte sich der Polizeisprecher jedoch nicht äußern. Wegen Brandanschlägen auf Bundeswehr-Lkw - allerdings im Raum Berlin und Brandenburg - war in den vergangenen Jahren mehrfach gegen die linksextremistische Vereinigung «militante gruppe» (mg) ermittelt worden. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Karlsruher Polizei hatten zwei schwarz vermummte Männer das Bundeswehrdepot im Stadtteil Knielingen im Visier. Es sei zwar durch einen hohen Zaun gesichert, dahinter befänden sich jedoch «in Wurfweite» zahlreiche geländegängige Lkw. Das flüchtige Duo ließ in der Nähe des Bundeswehr-Areals vier mit Benzin gefüllte Plastikflaschen zurück, die mittels Klebeband miteinander verbunden waren. «Nach allem, was wir wissen, war ein Anschlag geplant», sagte der Polizeisprecher. Zivilbeamte waren in der Nacht zum Samstag auf die beiden Vermummten aufmerksam geworden, die mit Fahrrädern unterwegs waren. Als diese bemerkten, dass sie beobachtet wurden, flüchteten sie teils über schwer befahrbare Wald- und Verbindungswege. Mehr als drei Stunden lang verfolgte ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera die Flüchtigen, die allerdings entkamen. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens.