Journalisten-Verband fordert Löschung abgehörter Telefonate
Ermittlungsbehörden hatten die Telefone von Verdächtigen abgehört, die sie der militanten Gruppe zurechneten, die für mehrere Brandanschläge verantwortlich sein soll. Protokolliert wurden dabei auch die Gespräche, die mehrere Journalisten des NDR, der taz und von spiegel online mit den Beschuldigten führten. Dabei ging es jedoch um Recherchen, die nicht im Zusammenhang mit den Tatvorwürfen standen. Die Abschriften der Telefonate sowie die Namen der Journalisten fanden sich nun in den Ermittlungsakten wieder.
„Die Recherchen von Journalisten gehen den Staat und seine Behörden nichts an“, sagte Konken. „Wenn für die Ermittler deutlich war, dass es sich um einen Pressekontakt handelte, hätten sie nach der Rechtslage die Abhörmaßnahme sofort stoppen müssen. Auf jeden Fall aber hätten die abgehörten Telefonate sofort gelöscht werden müssen.“ Der Ermittlungseifer sei offensichtlich wichtiger gewesen als der Informantenschutz und das Redaktionsgeheimnis.