Brandanschläge auf Autos. Heißes Pflaster Berlin
Vorsicht Krisengebiet (ddp)
Berlin (rtr) - In einer Serie von Brandanschlägen sind in diesem Jahr mehr als 100 Autos in Berlin in Flammen aufgegangen. Am Dienstagmorgen seien erneut vier Firmenfahrzeuge in Brand gesetzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Da in allen Fällen ein politischer Hintergrund vermutet werde, habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.
Damit erhöhte sich die Zahl solcher Anschläge in der Hauptstadt auf 101 Fälle in diesem Jahr. Menschen seien bisher nicht verletzt worden. Im Vorjahr wurden 36 solcher Anschläge gezählt.
Bei den jüngsten Bränden waren ein Fahrzeug des Energieversorgers Vattenfall, zwei Autos der Deutschen Bahn sowie ein Fahrzeug des Autovermieters Sixt betroffen. Die Taten ereigneten sich in den Stadtteilen Friedrichshain-Kreuzberg und Prenzlauer Berg. Hinter den Brandstiftungen könnten verschiedene politische Motive stehen, sagte der Sprecher. Es werde in alle Richtungen ermittelt.
Im Zusammenhang mit der Anschlagsserie wurden bislang 14 Personen festgenommen. Gegen zwölf von ihnen werde noch ermittelt. Die Verdächtigen könnten jedoch nicht einer Gruppierung zugerechnet werden, sagte der Sprecher.
Vor einem halben Jahr war die linksgerichtete "Militante Gruppe" unter Verdacht geraten. Gesicherte Erkenntnisse gebe es dazu aber nicht, hieß es bei der Polizei. Besonders häufig kam es um den G8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm zu Auto-Bränden.