BKA-PANNE. Interne Liste an Kunden von Autovermietung verschickt

Panne bei Ermittlungen gegen Linksextreme: Laut einem Zeitungsbericht soll eine vertrauliche Liste des Bundeskriminalamtes mit den Namen von Terrorverdächtigen an die Kunden einer Autovermietung geschickt worden sein.

Berlin - Bei Ermittlungen gegen linksextremistische Terrorverdächtige soll eine interne Liste des Bundeskriminalamtes aus Versehen an Kunden einer Autovermietung gelangt sein.

Nach Informationen der "taz" wurden darin insgesamt 18 Terrorverdächtige mit Klarnamen aufgeführt. Die Zeitung stützt sich auf E-Mails, die ihr vorliegen. Demnach verdächtigt das BKA die Personen, an Brandanschlägen der "militanten gruppe" (mg) beteiligt gewesen zu sein. Weil bei den Anschlägen auch Mietfahrzeuge benutzt worden seien, hätten die Ermittler die Liste an mehrere Autovermietungen verschickt.

Das Schreiben sei jedoch auch bei deren Kunden aufgetaucht, berichtete die Zeitung. Demnach wollten die Ermittler wissen, ob die aufgeführten Personen zu bestimmten Zeitpunkten Fahrzeuge gemietet hatten. Die Anfrage sollte offenbar vertraulich behandelt werden. Eine Sprecherin des BKA wollte sich auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AP dazu bislang nicht äußern. Es handele sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft, erklärte sie. Die Bundesanwaltschaft war für eine Stellungnahme jedoch nicht zu erreichen.

Erst vergangene Woche war der Polizei in Friedrichshafen bei den Ermittlungen gegen mutmaßliche islamistische Terroristen eine Panne unterlaufen. Die Beamten verschickten per E-Mail interne Informationen an einen Presseverteiler. anr/dpa/AP