Berliner Soziologe bleibt vorerst auf freiem Fuß

Der Berliner Wissenschaftler Andrej H., der unter Terrorismusverdacht steht, bleibt vorerst auf freiem Fuß. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe beabsichtigt nicht, vor dem 5. Oktober über die Haftverschonung zu entscheiden.

Der unter Terrorverdacht stehende Berliner Soziologe Andrej H. bleibt vorerst auf freiem Fuß. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe beabsichtige nicht, vor dem 5. Oktober über die Haftverschonung zu entscheiden, teilte die Anwältin des Wissenschaftlers, Christina Clemm, am Donnerstag in Berlin mit. Darüber habe sie der zuständige 3. Strafsenat des BGH informiert. Der 36 Jahre alte Soziologe war zu Monatsbeginn mit drei anderen Verdächtigten aus Berlin verhaftet worden. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen Mitgliedschaft in der linksextremistischen „militanten gruppe“ (mg) vor, die für zahlreiche Brandanschläge verantwortlich gemacht wird.

In der vergangenen Woche hatte der Soziologe gegen eine Kaution sowie Meldeauflagen Haftverschonung erhalten. Über eine Beschwerde der Bundesanwaltschaft

gegen seine Freilassung wollte der BGH ursprünglich in dieser Woche entscheiden. Anlässlich dieses Falles wolle sich der 3. Senat nun grundsätzlich mit den Voraussetzungen auseinandersetzen, unter denen ein Tatverdacht im Sinne des Paragrafen 129 a Strafgesetzbuch anzunehmen und eine Gruppe als terroristische Vereinigung einzustufen ist, teilte Clemm unter Berufung auf Erläuterungen des Gerichts mit.

dpa/sei