Was ist die "Militante Gruppe"?

Erstmals hat die Bundesanwaltschaft Haftbefehl gegen vier mutmaßliche Mitglieder der "Militanten Gruppe" erlassen. Die Organisation ist voe allem in Berlin aktiv. WELT ONLINE erläutert die Hintergründe.

Die „Militante Gruppe“ (mg) gehört zu den aktivsten linksextremen Gruppierungen. Seit 2001 hat sich die als terroristisch eingestufte „mg“ zu mehr als zwei Dutzend Anschlägen bekannt, vorwiegend in Berlin. Vor dem G-8-Gipfel von Heiligendamm hatte die Bundesanwaltschaft im Mai Ermittlungen gegen drei mutmaßliche Mitglieder eingeleitet und Wohnungen durchsuchen lassen. Der Tatverdacht ließ sich aber nicht erhärten.

Die Aktionen laufen nach dem immer gleichen Schema ab: Spät nachts werfen die Täter einen Brandsatz auf Gebäude oder Fahrzeuge und verschwinden - meist ohne Spuren zu hinterlassen. Menschen sollen dabei anscheinend nicht zu Schaden kommen. Es folgen lange Bekennerschreiben.

Erklärtes Ziel ist die Beseitigung staatlicher und gesellschaftlicher Strukturen zu Gunsten einer kommunistischen Weltordnung. Die Anschläge richten sich gegen Polizei, Justiz und andere öffentliche Einrichtungen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich - wie früher bei den „Revolutionären Zellen“ - um „Feierabendterroristen“ handelt, die sich hinter einer legalen Existenz verbergen.