HH: Solidarität mit Axel, Oliver & Florian
Wie in Berlin und anderen Städten fand gestern Abend auch in Hamburg eine Solidaritätskundgebung mit den Verurteilten des so genannten mg-Prozesses statt. Im Verlauf des Tages waren Axel, Oliver und Florian zu mehrjährigen Haftstrafen wegen versuchter Brandstiftung an Bundeswehrfahrzeugen und Mitgliedschaft in der „militanten gruppe“ verurteilt worden.
Aufgerufen zur Kundgebung hatte das Projekt Revolutionäre Perspektive, andere Gruppen wie die Sozialistische Linke, Avanti und Rote Szene Hamburg unterstützen die Mobilisierung und riefen ebenfalls zur Kundgebung auf.
Zum Beginn der Kundgebung um 19 Uhr hatten sich rund 200 Menschen am S-Bahnhof Sternschanze versammelt. Das regnerische Wetter war vielleicht ein Grund dafür, dass nicht mehr an der Kundgebung teilnahmen. Auch die Polizei war mit einem für Hamburg üblichen Aufgebot vor Ort. Gegen 19:30 Uhr begann die Kundgebung mit dem ersten Redebeitrag. Außer dem Projekt Revolutionäre Perspektive verlasen auch die Antirepressionsgruppe Hamburg und das Netzwerk für die Freiheit der politischen Gefangenen Beiträge.
Da die Kundgebungsteilnehmer_innen ihrem Unmut über die Urteilsverkündung nicht nur stationär Ausdruck verleihen wollten, wurde kurzerhand eine Spontandemo angemeldet. Während sich die ersten Reihen aufstellten brannte neben der Kundgebung noch ein Panzers – leider nur aus Pappe. Das flackernde Modell ließ in den Reihen der anwesenden Ordnungshüter kurz Hektik aufkommen, im weiteren Verlauf des Abends hielten sie sich aber zurück.
Die knapp 45minütige Demo zog lautstark durch das Hamburger Schanzenviertel, trotz des miesen Wetters war die Stimmung gut und es waren durchgängig Parolen zu hören. Die Polizei hatte einiges an Kräften aufgeboten, hielt sich aber vorwiegend am Anfang und Ende der Demonstration auf, zeitweise lief an den Seiten ein lockereres Spalier. Beim Laufen durchs Viertel war eine Kreuzung mit einem Wasserwerfer abgesperrt, der aber ebenfalls nicht zum Einsatz kam. Als die Demonstration den Auftaktkundgebungsplatz wieder erreicht hatte, folgte noch ein Redebeitrag zur zunehmenden Repression gegen die radikale Linke und der Notwendigkeit die Organisierung zu verbessern. Anschließend wurde die Veranstaltung beendet.
Projekt Revolutionäre Perspektive (PRP), http://www.prp-hamburg.tk