Links-Extremisten müssen in den Knast

Gericht sieht Schuld erwiesen: Zwei Verurteilte müssen für dreieinhalb Jahre, der dritte muss drei Jahre ins Gefängnis
 
Berlin - Mehr als zwei Jahre nach einem versuchten Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeuge hat das Berliner Kammergericht drei Linksextremisten zu Haftstrafen verurteilt.

Die Richter sahen es am Freitag als erwiesen an, dass die Männer im Alter von 37 bis 48 Jahren zur linksextremistischen "militanten gruppe" gehörten und im Sommer 2007 in der Stadt Brandenburg unter Armeefahrzeugen Brandsätze legten. Zwei Verurteilte müssen für dreieinhalb Jahre, der dritte muss drei Jahre ins Gefängnis. Das Kammergericht folgte in vollem Umfang den Strafanträgen der Bundesanwaltschaft. Die Strafverteidiger kritisierten, der Prozess sei von politischen Vorgaben bestimmt gewesen. Sie hatten auf Plädoyers verzichtet.

Die "militante gruppe" wird von der Justiz als kriminelle Vereinigung eingestuft. Ihr werden mindestens 25 Brandanschläge in den Jahren 2001 bis 2007 mit einem Sachschaden von rund 840.000 Euro zur Last gelegt. An die vor einigen Wochen erklärte Selbstauflösung der Gruppe glaubt die Bundesanwaltschaft nicht. Aus ihrer Sicht hat sich die Gruppe nur umorientiert. Weitere Anschläge seien zu erwarten, hieß es im Plädoyer der Ankläger. Die Strafverfolger hatten die "militante gruppe" ursprünglich sogar als terroristische Vereinigung eingestuft. Dem Bundesgerichtshof ging dies aber zu weit.

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