Bundesanwalt beantragt Haft für «militante gruppe»
Berlin (dpa) - Im Prozess um Brandanschläge der linksextremen «militante gruppe» hat die Bundesanwaltschaft am Donnerstag mehrjährige Haftstrafen beantragt. Vor dem Berliner Kammergericht forderte sie für die drei Angeklagten Freiheitsstrafen von drei Jahren bis zu drei Jahren und sechs Monaten. Nach Überzeugung des Anklagevertreters haben die Männer im Juli 2007 in Brandenburg/Havel Brandsätze unter Bundeswehrfahrzeuge gelegt. Es entstand kein Schaden. Die Zündvorrichtungen konnten entfernt werden.
Das Trio soll wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und versuchter Brandstiftung schuldig gesprochen werden, forderte die Bundesanwaltschaft. Die Angeklagten im Alter von 37 bis 48 Jahren seien Überzeugungstäter, die keine Reue zeigten. Der Prozess wird am kommenden Mittwoch und Donnerstag mit Plädoyers der Verteidigung fortgesetzt. Das Urteil wird am 16. Oktober erwartet.
Die «militante gruppe» ist nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft eine der aktivsten linksextremen Gruppen in Deutschland. Bei 25 Brandanschlägen in den Jahren 2001 bis 2007 soll ein Sachschaden von rund 840 000 Euro entstanden sein. [Kammergericht]: Turmstraße 91, 10559 Berlin