[audio] documenta12: Freiheit von Kunst und Wissenschaft

Am 1. August 2007 wurde gegen Andrej Holm, Stadtsoziologe an der Humboldt Universität Berlin, zusammen mit drei anderen Personen Haftbefehl erlassen unter dem Verdacht der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Die Umstände dieser Verhaftung bedrohen die Freiheit von Wissenschaft und Kunst.

Das war für einige VermittlerInnen Anlass, eine Veranstaltung im offiziellen Rahmen der documenta12 in Kassel zu organisieren. Nicht zuletzt deshalb, weil auch viele kritische KünsterInnen aufgrund ihrer Arbeit kriminalisiert werden. Am 15.08. diskutieren im Rahmen des sog. Lunch Lecture Carmen Mörsch, Vermittlerin der documenta 12, der Anwalt Stefan Schrage und der Politologe Ingo Stützle die Implikationen dieses Ereignisses und mögliche Formen der Solidarisierung und des Widerstands.

Während Schrage die skandalösen Umstände der Verhaftung und die Haftbedingungen im Rahmen des Paragraphen 129a schilderte, ging Mörsch auf mögliche Implikationen für den Wissenschaftsbetrieb ein. Die verstärkte Politik der Angst führe zu einer zunehmenden Gefahr des Rückzugs aus politischen und kritischen Auseinandersetzungen. Ingo Stützle zeigt anhand der Hausdurchsuchungen im Vorfeld des G8-Gipfels in Heiligendamm, dass das aktuelle 129a-Verfahren kein Zufall ist, sondern dass dahinter eine Systematik steckt. So wie jede Lunch Lecture wurde auch diese vom "Hessischen Rundfunk" (HR2) präsentiert und ist als podcast dokumentiert.

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