Antimilitaristischer Ticker April-August 2009
04.04.2009 • Berlin
Zeitgleich zu den Feierlichkeiten in Strasbourg anlässlich der Gründung der NATO vor 60 Jahren werden das Deutsche In-stitut für Internationale Politik & Sicherheit, das Berliner Zentrum für Internationale Friedenseinsätze, das durch Beratung und Training zum Aufbau von Polizei- und Rekrutierungsstrukturen in Kriegsgebieten beiträgt, sowie die Rüstungsfirma Bombadier, die militärisch nutzbare Fahrzeug- und Flugtechnik herstellt, mit Steinen und Farbe angegriffen.
06.04.2009 • Berlin
Beim Software-Entwickler SAP, der für Bundeswehr und NATO arbeitet, springen mehrere Scheiben aus der Fassung.
07.04.2009 • Berlin
Im Rahmen einer Spontandemo von mehr als 100 GenossInnen gehen bei SAP etliche Scheiben zu Bruch. Ein Molotov Cocktail verbrennt an der Außenfassade.
07.04.2009 • Zürich • Schweiz
Der Kriegsgerätehersteller MAN wird mit Farbe angegriffen. In einer Stellungnahme erklären sich die AktivistInnen solidarisch mit den verhafteten GenossInnen während des NATO-Gipfels in Strasbourg und fordern Freiheit für die angeklagten GenossInnen aus pc p-m und mg.
Ostern 2009 • bundesweit
In mehr als 70 Städten Deutschlands gehen Zehntausende Menschen auf die Straße, um gegen Krieg, Aufrüstung und Atomwaffen zu demonstrieren.
23.04.2009 • Solingen
Das Museum Baden wird mit roter Farbe bunter gestaltet, um gegen die 60-Jahrfeier der NATO im Museum zu demonstrieren.
25.04.2009 • Mittenwald
Das Ehrenmal, an dem jedes Jahr Nazis, Gebirgsjäger und Militaristen jeglicher Couleur aufmarschieren, wird mit pinker Farbe verschönert.
13.05.2009 • Heilbronn
Ein Bundeswehr-LKW, der zu Werbezwecken durch die Republik tourt, wird Ziel eines Brandanschlags. Der Sattelzug brennt komplett aus. Der Auflieger samt Infostand der Bundeswehr wird nur leicht beschädigt.
11.06.2009 • Berlin
Im Bezirk Schöneberg brennen sieben Fahrzeuge der Firma DHL komplett aus.
Mitte Juni 2009 • Berlin
In Berlin-Wedding brennt ein LKW der Firma DHL aus. DHL verdient jährlich etliche Millionen mit dem Versand von Bundeswehr-Equipment und bewirbt sich momentan um einen Milliardenauftrag, um das Geschäft mit Kriegsgerät weiter auszubauen.
22.06./09.07.2009 • München
Da am 30. Juli ein öffentliches Gelöbnis in der Isar-Metropole stattfinden soll, werden im Juni und Juli DHL-Packstationen mit Farbe verschönert. In einer Erklärung heißt es: »Am 22.6.09 und 9.7.09 haben wir 2 DHL-Packstationen mit Lackfarbe eingedeckt. Wir sehen es als notwendig an, den Druck gegen den kriegslogistischen Konzern DHL zu verstärken. Die Deutsche Heeres Logstik DHL ist durch die Zusammenarbeit mit Bundeswehr und NATO mitverantwortlich für Folter und Mord, Krieg und Unterdrückung. Gegen die Militarisierung der Gesellschaft und gegen das kapitalistische System hilft Aktion, Sabotage und vieles mehr. Bundeswehr, NATO und Kriegslogistiker angreifen!«
29.06.2009 • Ulm
Drei Bundeswehr-Geländewagen und ein Bundeswehr-Transporter gehen in den frühen Morgenstunden in Flammen auf. Drei Fahrzeuge brennen völlig aus, das vierte Auto wird schwer beschädigt. Der Gesamtschaden liegt bei mindestens 150.000 Euro.
20.07.2009 • Lüneburg
Zwölf DHL-Fahrzeuge gehen in Flammen auf.
29.07.2009 • München
Ein ziviles Bundeswehrfahrzeug brennt völlig aus. Es entsteht ein Schaden in Höhe von ca. 25.000 Euro. Die Polizei schließt einen technischen Defekt aus und vermutet einen Zusammenhang zum Bundeswehr-Gelöbnis am 30. Juli.
10./11.08.2009 • Kempten
In der Nacht vom 10. auf den 11. August wird das Kreiswehrersatzamt in Kempten verschönert. Mehrere Farbbomben treffen die Fassade. Dabei gehen auch einige Fen-ster zu Bruch, die zu Sachschäden innerhalb des Gebäudes führen.
Mitte August 2009 • Hannover
Zwei Wochen vor einem Bundeswehrfest versuchen AntimilitaristInnen, mit einem Benzinkanister einen Pavillon im Stadtpark anzuzünden. In ihm will die 1. Panzerdivision Ende August mit viel Prominenz ihr Sommer-Biwak feiern. Der Anschlag misslingt. In einer Erklärung üben KriegsgegnerInnen Kritik am Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan und erklärten, sie hätten die Stadt Hannover »symbolisch angegriffen und den Park als Kriegsgebiet markiert«.