Antimilitaristischer Ticker
12.10.2008 • Santa Cruz • USA
AktivistInnen gehen am Columbustag gegen ein Rekrutierungsbüro der US-Armee in Santa Cruz mit Farbe und Säure vor.
16.10.2008 • Eskilstuna/Larlskoga • Schweden
Mehrere AktivistInnen der Friedens- und Abrüstungsorganisation OFOG/Avrusta verschaffen sich Zugang zur Waffenfabrik BAE Systems und zerstören mit Hämmern Bauteile für Maschinengewehre. Zeitgleich werden bei Saab 25 Granatwerfer zertrümmert, die unter anderem von der US-Armee
im Irak eingesetzt werden.
2.-4.11.2008 • Athen/Thessaloniki • Griechenland
Gleich zehn Mal greift die »Conspiracy of Cells of Fire« militärische Ziele in Griechenland an. In Athen brennen mehrere Marinefahrzeuge aus. Zudem kommt es in der griechischen Hauptstadt zu Brandanschlägen auf einen Zulieferer digitaler Systeme (ACE HELLAS), den Club und ein Gewerkschaftsbüro ehemaliger Offiziere sowie das Büro des griechischen Verteidigungsministers. In Thessaloniki wird der Club der Reserveoffiziere, eine private Militärschule, eine mit der Armee kooperierende Bank und das Militärgericht attackiert.
Ca. 10.11.20008 • Gräfenberg
Das Gräfenberger Kriegerdenkmal wird mit pinker Farbe verschönert. Jährlich pilgern NPD und JN nach Gräfenberg, um den in beiden Weltkriegen getöteten deutschen Soldaten zu gedenken.
Ca. 15.11.2008 • Bremen
Bremens größtes Soldatendenkmal wird auf der Innenseite fast komplett pink angemalt. Es handelt sich um eine runde Backsteinmauer mit einem Durchmesser von 40-50 Metern. Zudem werden Parolen wie »NATO versenken« und »Soldaten sind Mörder« hinterlassen. Der in den 1930er Jahren von den Nazis errichtete Bau war bereits öfter Ziel antimilitaristischen Engagements.
16.11.2008 • Bochum-Wattenscheid
Am Volkstrauertag wollen in Bochum-Wattenscheid Nazis der NPD der »gefallenen deutschen Soldaten« gedenken. Das »Wattenscheider Ehrenmal« wird mit Farbe und antimilitaristischen Aufklebern verschönert, was die Nazis laut NPD-Pressemitteilung wenig erfreut.
22.11.2008 • Ridley Park • Pennsylvania • USA
Durch eine Sabotageaktion wird bei Boeing, dem weltweit größten Hersteller militärischer Hubschrauber und Flugzeuge, die Produktion komplett lahmgelegt.
14./15.12.2008 • Magdeburg/Diesdorf
AktivistInnen führen aus Solidarität mit den Beschuldigten im Berliner mg-Prozess eine Sabotageaktion gegen Militärfahrzeuge auf dem Bundeswehrgelände in Diesdorf durch. Es werden Reifen zerstochen, Schlösser verklebt und die Hauswände mit antimilitaristischen Parolen besprüht.
Dezember 2008 • München
Ende Dezember bekommen die beiden Kriegerdenkmäler an der Bavaria in München einen neuen Anstrich. Das Denkmal für den Zweiten Weltkrieg ehrt eine SS-Panzerdivision. Die Aktion richtet sich gegen »eine Tradition, die bis heute reicht, und die Kontinuität des deutschen Militarismus verdeutlicht«.
18./19.12.2008 • Berlin
AktivistInnen setzen in der Nacht zum 19. Dezember einen DHL-Bus in Brand. DHL bewirbt sich momentan um den größten Auftrag der deutschen Transportbranche. Der Auftraggeber Bundeswehr will einen großen Teil seiner Basislogistik abtreten. Dabei geht es um die Lagerung und Bewirtschaftung von Bundeswehrmaterial und den weltweiten Transport von Kriegsgerät, SoldatInnen, Munition, Treibstoff etc.
24.01.2009 • Berlin
Brandanschlag auf einen Ford-Transit eines Zustelldienstes in der Berliner Thaerstraße.
Januar 2009 • Berlin
Ende Januar brennen in Berlin zwei Transporter der DHL und fünf Fahrzeuge der Deutschen Bahn aus. Beide Zulieferer beteiligen sich am Transport militärischer Güter.
Januar 2009 • München
In der zweiten Januarwoche wird in München eine DHL-Packstation durch Hammerschläge und Farbe außer Betrieb gesetzt. Die Aktion gegen den Logistikkonzern, der für Bundeswehr und NATO tätig ist, steht im Zusammenhang mit der NATO-Kriegskonferenz. Es ist die zweite antimilitaristische Aktion in München innerhalb kurzer Zeit: Ende Dezember gab es eine Aktion gegen das Kreiswehrersatzamt.
31.1./1.2.2009 • Potsdam
In Potsdam schreiben Unbekannte bis zu sieben Meter große Schriftzüge Parolen gegen Bundeswehr und NATO unter anderem auf das Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr und die Fachhochschule Potsdam.
17./18.2.2009 • Göttingen
Als Reaktion auf eine Militärmusikschau werden in Göttingen in der Nacht zum 18.2. zwei Kriegsdenkmäler themenbezogen verschönert.
Februar 2009 • Wuppertal
Eine DHL-Packstation wird Mitte Februar fast komplett mit roter Farbe eingefärbt. Es entsteht ein Schaden von mehreren tausend Euro. Die Packstation bleibt mehrere Tage geschlossen. Schon Ende Januar wurden im gesamten Wuppertaler Stadtgebiet Briefkästen oliv-grün gefärbt.
20./21. 2.09 • Kassel
In Kassel werden zwei Männer überrascht, die wahrscheinlich einen Anschlag auf ein Bundeswehrdepot verüben wollten. Trotz dreistündiger Verfolgung durch einen mit Wärmebildkamera bestückten Polizeihubschrauber können sie entkommen. Zurück lassen sie jedoch mehrere mit Benzin gefüllte Plastikflaschen, zum Teil mit Klebeband zusammengebunden.
25./26.2.2009 • Burg/Magdeburg
In der Nacht brennen in Burg bei Magdeburg drei Funkwagen der Bundeswehr aus. Es entsteht ein Gesamtschaden von etwa hunderttausend Euro. Trotz Feuerwehreinsatz droht der Brand lange Zeit auf die Werkstatt überzugreifen, in der die Fahrzeuge abgestellt sind.
März 2009 • Nürnberg
In der zweiten Märzwoche werden in Nürnberg zwei DHL-Packstationen mit rotem Lack und Sprühschablonen aus Protest gegen die Beteiligung der DHL an Kriegseinsätzen der Bundeswehr bemalt.
12.3.2009 • Hamburg
In der Nacht brennen in verschiedenen Stadteilen fünf Kleintransporter der DHL und eines Subunternehmers aus Protest gegen die Beteiligung der DHL an Kriegseinsätzen der Bundeswehr.
13.3.2009 • Berlin
Unbekannte setzen ein Fahrzeug der Bundeswehr in Berlin-Niederschöneweide in Brand. Das Fahrzeug ist auf dem Gelände des Kreiswehrersatzamtes geparkt.
17./18.3.2009 • Karlsruhe
In der Nacht werden drei DHL-Transporter angezündet. Es entsteht ein Schaden von etwa 120.000 Euro. Zu der Tat bekennt sich die Gruppe »militante Antimilitaristen«, die sich in einem Bekennerschreiben auf den anstehenden NATO-Gipfel bezieht.
4./5.4.2009 • Berlin
Im Rahmen des NATO-Gipfels wird das Berliner Zentrum für Internationale Friedenseinsätze, das Deutsche Institut für Internationale Politik und Sicherheit und die Firma Bombadier mit Farbeiern und Steinen beworfen.
6.4.2009 • Berlin
Im Laufe einer militanten Spontandemonstration, die sich gegen die Repression während des NATO-Gipfels in Strasbourg richtet, werden Steine und Molotowcocktails