Anklage wegen Brandanschlag

FREIBURG (taz). Die Bundesanwaltschaft (BAW) hat Anklage gegen drei Berliner Linksradikale erhoben. Sie sollen im Juli 2007 versucht haben, in Brandenburg/Havel drei Bundeswehrlaster anzuzünden. Außerdem wird ihnen die Mitgliedschaft in der "militanten gruppe" vorgeworfen. Die drei Männer - Florian L., Oliver R. und Axel H. - wurden auf frischer Tat ertappt. Ihr Soli-Bündnis erklärte gestern, der versuchte Brandanschlag sei eine "Abrüstungsinitiative" gewesen und sollte Kriegshandlungen, "also Schlimmeres", verhindern. Das Bündnis forderte Freispruch. Die Anklage wegen mg-Mitgliedschaft sei "extrem schwach begründet und an den Haaren herbeigezogen", sagte Verteidiger Thomas Herzog. Wenn das Berliner Kammergericht die Anklage zulässt, beginnt der Prozess vermutlich im Herbst 2008. Die drei wurden im November aus der Untersuchungshaft entlassen, nachdem der Bundesgerichtshof die eher symbolischen "mg"-Anschläge nicht als Terrorismus einstufte. Seither gilt die "mg" nur noch als kriminelle Vereinigung.

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