Linksextremisten bekennen sich zu Anschlag auf Potsdamer Sozialgericht

"Militante Gruppe" veröffentlicht Schreiben zur Selbstauflösung

Berlin/Potsdam - Der weitgehend misslungene Brandanschlag auf das Potsdamer Sozialgericht vom Januar geht vermutlich auf das Konto der linksextremen Berliner Untergrundformation „Militante Gruppe“. Auf 23 Seiten verkündete die Gruppierung unter dem Kürzel „mg“ im Szeneblatt „Radikal“ jetzt ihre Selbstauflösung und bekannte sich dabei zu insgesamt drei Brandanschlägen in Berlin, Potsdam und Sachsen-Anhalt in diesem Jahr, darunter auch zu dem in der Potsdamer Rubensstraße.

Bereits kurz nach der Tat hatten die Ermittler einen linksautonomen Hintergrund vermutet. An den Wänden des Gerichtsgebäudes hinterließen die Täter Parolen wie „Klasse gegen Klasse“ und „Rotfront“. Insgesamt entstand ein Sachschaden von rund 10.000 Euro.

Die Sicherheitsbehörden in Berlin halten das nun veröffentlichte Auflösungsschreiben der MG für glaubwürdig. Als Hauptgrund für die Auflösung gaben die anonymen Autoren unter anderem interne Streitigkeiten an. Seit 2001 bekannte sich „mg“ zu etwa 30 Aktionen, darunter 28 Brandanschläge.

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