Eine offene Gesellschaft braucht keine staatliche Muppet-Show

Am Dienstag, 7. Juli 2009 findet eine Veranstaltung zum mg-Prozess statt. Ab 19 Uhr berichtet das Einstellungsbündnis und ein Rechtsanwalt über Neues und Altes aus dem mg-Verfahren, Ermittlungsmethoden und Solidarität an der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, Hauptgebäude/Westflügel, Raum 3094.

Was so ein Prozess alles zu Tage fördert:
Spitzel des Verfassungsschutzes in der linken Szene und Kommissare des Bundeskriminalamts beteiligten sich als „Die zwei aus der Muppetshow” an einer schriftlich geführten Diskussion um militante Politik. Darüber mag mensch lachen, wirklich lustig ist so etwas nicht. Wer ernsthaft über politische Perspektiven nachdenken möchte, der kommt auch um eine Reflexion der eigenen Geschichte nicht herum. Dazu gehört für die Linke auch immer eine Diskussion um Militanz. Es gab in der linken Geschichte – ob vor und nach 1933, vor und nach 1945 – vielfältige Gründe für Militanz und ebenso viele Fehler im Umgang mit dieser Frage. Eine offene Gesellschaft muss so viel Diskussion ertragen. Sie braucht keine staatliche „Muppetshow“, sondern kritisches Bewusstsein und Solidarität von und mit jenen, die Presse- und Meinungsfreiheit ernst nehmen.

Weitere Informationen:
http://einstellung.so36.net/de/1431

Unrast-Bücher zum Thema (Eine Auswahl)
Wege durch die Wüste. Ein Antirepressionshandbuch für die politische Praxis

Leipziger Kamera. Initiative gegen Überwachung (Hg.): Kontrollverluste. Interventionen gegen Überwachung

Redaktionskollektiv (Hg.): Tipps & Tricks für Antifas. reloaded

Markus Mohr / Hartmut Rübner: Gegnerbestimmung. Sozialwissenschaft im Dienst der »inneren Sicherheit«

Tags: militanz