Ex-RAF-Frau Viett lobt Anschlag auf Bundeswehr

Skandal am Rande eines Prozesses gegen militante Linke

Von KARIN HENDRICH u. LUCAS WIEGELMANN

Sie soll von Juni 2001 bis Mai 2007 allein in Berlin 25 Brandanschläge verübt haben, u. a. auf das Gebäude des Polizeipräsidenten in Tempelhof: Die „militante gruppe“ („mg“) gilt als die Speerspitze der linksextremen Szene. Drei mutmaßliche Mitglieder der „mg“ standen gestern vor dem Berliner Landgericht.

Florian L. (36, Altenpfleger), Oliver R. (36, Mitarbeiter eines Buchladens) und Axel H. (47, Sozialpädagoge) sollen einen Anschlag auf die Bundeswehr verübt haben!

Vor dem Gericht demonstrierte eine Gruppe von Autonomen.
Mittendrin: Die Ex-RAF-Terroristin Inge Viett (64)!

Im Landgericht schützten zwei Dutzend bewaffnete Polizisten, Staatsschützer und Wachtmeister den Hochsicherheitssaal 700. Höchste Alarmstufe!

Erst nach zwei Stunden konnte der Bundesanwalt die Anklage verlesen: Als Mitglieder der „militanten gruppe“ sollen die Angeklagten in der Stadt Brandenburg mehrere Brandsätze unter Bundeswehr-Lkw abgelegt haben.

Axel H. erklärte dazu: „Hier sitzen die falschen Leute auf der Anklagebank.“ Dahin gehörten vielmehr „Kriegstreiber und die Rüstungsindustrie“. Und: „Sabotage ist ein Teil des Rechts auf Widerstand.“

Am Rande der Verhandlung sagte Ex-RAF-Terroristin Inge Viett zu BILD: „Das war eine antimilitaristische Aktion. Und jede antimilitaristische Aktion ist gut.“
Ein Polizeisprecher dazu: „Bei diesem Satz könnte es sich um eine öffentliche Billigung einer Straftat handeln.“
Inge Viett gehörte zur „2. Generation“ der RAF. Sie war an der Entführung des Berliner CDU-Vorsitzenden Peter Lorenz beteiligt, saß mehrfach im Gefängnis.
Erst vor wenigen Wochen wurde sie am Rande des Gelöbnisses vor dem Reichstag festgenommen.

Der Prozess gegen die drei mutmaßlichen Brandstifter wird am Donnerstag fortgesetzt.

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